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Und dann geschieht etwas Wunderbares. In den originalen Arien und Ensembles wird es plötzlich mucksmäuschenstill im Theater. So entsteht neben Leichtigkeit und Spass eine weitere Ebene der Tiefe, die anrührender kaum sein könnte. Mozarts Magie entfaltet ihre ganze Größe. Gut möglich, dass sich einige der am Ende entfesselt jubelnden Jüngeren bald eine ganz normale Oper anhören.
— Mainpost Würzburg
 
„Am Ende wird in dieser zweistündigen Aufführung keine Arie gefehlt haben, trotz orgineller Breakdance-, Rap- und Hip Hop-Einlagen. Auch die beiden Arien der Königin der Nacht bleiben unangetastet, werden auf hohem Niveau gesungen und oft tänzerisch begleitet.
Das aus vielen Familien bestehende Publikum spendet ausgiebig Applaus, auch schon mal mitten in einer Nummer. Natürlich ist Papagino im stahlblauen Anzug mit Augen von Pfauenfedern am Arm (Kostüme Nele Sternberg) der Star des Abends, von TV-Star Frederic Böhle mit charismatischer Natürlichkeit gesungen und gespielt. Nach seinem Rap über das Mädchen, das er nicht bekommen könne, weshalb das Leben sinnlos sei, bricht das Publikum in helle Begeisterung aus; auch sonst herrscht eine ausgelassene Stimmung, wie man sie aus Aufführungen der „Zauberflöte“ nicht kennt.
Der Dirigent Christoph Hagel, der auch für Fassung und Inszenierung verantwortlich ist, hat allen Ballast abgeworfen: das Freimaurer-Gedöns fällt fast ganz weg. So funktioniert vor allem der 2. Akt viel besser. Auf die Feuer- und Wasserprobe aber wird nicht verzichtet, und dank der Videos von Dariusz Voltra ist sie sehr glaubwürdig. Die Aufführung spielt mit den Stilistiken der Oper, lässt Boze Pesic als Tamino aus dem Theatermuseum auftreten und nobel singen, während Pamina in Silberleggings und rotem Samtsweater eine junge Frau von heute ist und auch so klingt. Darlene Ann Dobisch brilliert mit blitzsauberen Koloraturen der Königin der Nacht, Marko Spehar verleiht dem Sarastro einen profunden Bass.“
— Süddeutsche Zeitung
 
Das Würzburger Mozartfest will künftig noch mehr Menschen für Klassik begeistern. Am 19. Juni wird das eigens in Auftrag gegebene Werk “Zauberflöte Reloaded” uraufgeführt. Der Berliner Opernregisseur und Dirigent Christoph Hagel hat sich dem Culture-Clash verschrieben und schafft in diesem Stück nun erstmals den Link zwischen Oper und Urban Culture. Er mischt die klassische Oper mit Elementen aus der Moderne und lässt Rap, Hip Hop und Breakdance Teil der Aufführung werden.
— Süddeutsche Zeitung
 
Schon mit der Wortwahl „Zauberflöte Reloaded“ offenbart Hagel das Erfolgskonzept seiner zweistündigen Show: „Reloaden“ heißt übersetzt „nachladen“ oder auch „neu laden“. Beides gelingt dem Regisseur, ohne den zauberhaften Charakter des Orginals zu zerstören. Alle Mitwirkenden werden mit riesigem Beifall, im Stehen gespendet, förmlich überschüttet. Mozarts 1791 uraufgeführte Oper weiß sich so auch „reloaded“ nach über zwei Jahrhunderten zu behaupten, gerade weil die Inszenierung jede unsensible Vermischung mit Hip-Hop- und Rap-Elementen vermeidet und damit Respekt und Offenheit für andere musikalische Welten zu wecken versteht.
— Mannheimer Morgen